Die Natur der näheren Umgebung

 

 
Die Umgebung von Lingenau kann dem Wanderer und Radfahrer einiges bieten. Das ausgedehnte Waldgebiet ist für Naturliebhaber und Pilzsucher ein wahrer Geheimtipp.
 
Auch heute noch sind große Teile der Mosigkauer Heide mit Wald bedeckt, was in erster Linie der Nutzung als geschlossenes großes Jagdrevier des Fürstenhauses Anhalt – Dessau zu verdanken ist. Heute sind die Anteile an der Mosigkauer Heide sowie am Südwestteil der Dübener Heide die einzigen nennenswerten Waldgebiete im Landreis Bitterfeld, der vorwiegend von Industrie- und Ackerflächen beherrscht wird. Diese Waldgebiete haben eine hohe landeskulturelle Bedeutung für die Erholung und den Klimaschutz.
Wenn gegenwärtig in der Mosigkauer Heide ein überproportional hoher Anteil an Kiefernforsten anzutreffen ist, so liegen die Ursachen hierfür in forstwirtschaftlichen Zielstellungen und Zwängen der vergangenen Jahrzehnte. Teils aus Mangel an geeignetem Pflanzgut, teils um Forderungen schnellen Holzertrags gerecht zu werden, wurde die Waldkiefer nach Kahlschlägen oder großflächigen Bränden (wie 1982 zwischen A9 und der Lingenauer Chaussee) angebaut, obwohl die Böden hierzu gar nicht geeignet sind. Die Kiefer bildet oft 8 bis 10 cm lange Nadeln und bringt jährlich bis 0,75 m Längenzuwachs, sie wächst also viel zu gut, oft nicht geradschäftig und bringt dadurch keinen wirtschaftlichen Erfolg.
 
 
Der Wald in der näheren Umgebung dient nach Untersuchungen des NABU mindestens 62 Vogelarten als Lebensraum. Im Gebiet konnte die Zauneidechse und die Blindschleiche nachgewiesen werden. Das Vorkommen der Erdkröte wird mit Sicherheit angenommen. Im Wald wurden insgesamt 26 Gehölzarten gezählt. Von den Bodenpflanzen wurden 104 Arten, davon 19 Gräser gezählt.
 
 
Steffen Dalichau für den Lingenauer Bürgerverein e.V.